Heliosphere 2265 - Das Gesicht des Verrats by Andreas Suchanek

Heliosphere 2265 - Das Gesicht des Verrats by Andreas Suchanek

Autor:Andreas Suchanek [Suchanek, Andreas]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Sci-Fi
Herausgeber: Greenlight Press
veröffentlicht: 2013-03-10T23:00:00+00:00


SOL-CENTER, 25. Februar 2266, 22:30 Uhr

Tag 24

“Mister Präsident?”

“Admiral, bitte”, sagte Björn kalt. “Durch den Tod von Präsidentin Kartess bin ich temporär der Führer der Solaren Union, bis wir Neuwahlen ansetzen können. Das geschieht, sobald das Kriegsrecht beendet werden kann. Hierfür wiederum muss ich Admiral Juri Michalew erwischen. Wo ist er, Mister Furlan?”

“Was reden Sie da? Ich habe keine Ahnung, wo dieses Arschloch ist!”

Björn lehnte sich in seinem Sessel zurück und strafte den Minister mit Missachtung. Der Mann wurde zunehmend unruhig; kleine Schweißperlen glitzerten auf seiner Stirn, seine Hände zitterten. Die beiden Sicherheitsbeamten, die sich links und rechts von ihm aufgebaut hatten, trugen ihr Übriges dazu bei, ihn aus der Fassung zu bringen.

Gut so. Björn war zufrieden. Ich brauche ein Geständnis. Ich kann schwer sagen, dass ich die ganze Zeit wusste, wer Michalews Leute waren und dass er dazugehörte. Ein wenig Fingerspitzengefühl ist noch immer notwendig.

“Verkaufen Sie mich nicht für dumm.” Björn schlug mit der geballten Rechten auf den Tisch. “Ich weiß, dass Sie mit Juri Michalew zusammengearbeitet haben, seitdem er diesen kleinen Coup d’Etat eingeleitet hat. Sagen Sie mir, wo er ist oder ich schwöre Ihnen, ich lasse Sie aus der nächsten Luftschleuse werfen.”

“Meine Rechte als Minister …”

“… existieren nicht mehr”, unterbrach er den Innenminister. “Ich habe die vollständigen Befugnisse eines vereidigten Präsidenten unter Kriegsrecht! Da kaum noch Minister leben und nicht feststellbar ist, wer mit Michalew zusammenarbeitet, habe ich den Senat offiziell aufgelöst und allen Ministern temporär ihre Befugnisse entzogen.”

Furlan erbleichte. “Sie haben was?”

“Ich denke, Sie verstehen.” Björn räusperte sich. “Es gibt also zwei Möglichkeiten. Entweder, Sie erzählen uns alles über Michalew; in diesem Fall werden Sie verhaftet und erhalten ein faires Verfahren.” An dessen Ende wir dich nach der Wiedereinführung der Todesstrafe standrechtlich erschießen. “Oder Sie weigern sich mit uns zu kooperieren. Was in diesem Fall geschieht, muss ich nicht wiederholen.”

Die Schweißperlen hatten sich in einen stetigen Fluss verwandelt.

“Ich will volle Immunität.”

“Sie erhalten ein faires Verfahren, mehr ist nicht drin. Und seien Sie dankbar. Wenn ich Sie gehen ließe und den Menschen dort draußen erzähle, dass Sie mit Michalew zusammengearbeitet haben, dass Sie für den Ausfall des Phasenfunk-Relaisnetzes und den Einsatz der Störsender verantwortlich waren, dass die Präsidentin von Ihnen ermordet wurde …”, Björn erhob sich leicht und spielte den Anwesenden unterdrückte Wut vor, “… dann wird der Mob Sie zerfetzen. Womöglich tut man Ihnen das Gleiche an, was auch die Präsidentin erleiden musste.”

Nun war Furlan wirklich bleich.

“In Ordnung.” Er krächzte mehr, als dass er sprach. “Was wollen Sie wissen?”

Björn lehnte sich in seinem Stuhl zurück, faltete die Hände. “Alles. Sagen Sie mir was, wann, wo, von wem und wie geplant wurde. Und das Wichtigste: Ich will Namen!”

Furlan begann zu sprechen. Nach den ersten, stockenden Worten floss die gesamte Verschwörung wie ein Sturzbach über seine Lippen. Björn hätte gerne triumphierend drauflosgelacht, doch da der Geheimdienst über Audiofeeds zugeschaltet war, konnte er das nicht. Noch hatte er seine Macht nicht gefestigt, musste vorsichtig sein.

Als der ehemalige Innenminister geendet hatte, war eine beeindruckende Menge an Namen zusammengekommen. Wenn Björn seine eigene Liste richtig im Gedächtnis hatte, hatte der gute Michael tatsächlich fast alle genannt.



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